Mit The True Harry Nulz erwartet uns ein Superspecial Bandmeeting des österreichischen Trios Edi Nulz und des schweizerischen Quartetts The Great Harry Hillmann. Teils getrennt, teils alle zusammen (oder doch jeder gegen jeden?) werden die Bands die Cavete rockjazzen (oder doch jazzrocken?).
The Great Harry Hillman ist ein Schweizer Post-Jazz-Quartett aus Luzern, der Seenstadt in der Zentralschweiz. Der Bandname geht auf einen amerikanischen Hürdenläufer zurück, der 1904 an den Olympischen Spielen in St. Louis drei Goldmedaillen gewann. Die Band merkte sich diesen Exploit und gewann ihrerseits 2015 den ZKB-Jazzpreis im Moods (Zürich). The Great Harry Hillman wurde 2008 gegründet – 104 Jahre nach Hillmanns Triumph. Seither haben die vier Musiker fast hundert Konzerte gegeben, an Jazzfestivals und auf ausgiebigen Touren in Europa und Japan. Nach ihren zwei ersten Alben, der Eigenproduktion Livingston aus dem Jahre 2013 und dem 2015 bei Klaeng Records veröffentlichten Veer Off Course, folgte 2017 Tilt, produziert von Cuneiform Records.
Spielt Edi Nulz nun einen Jazz, der von Elementen der Rockmusik gebrochen wird, oder ist es genau umgekehrt? Hört man hier nicht vielmehr eine Rockband, vom Jazz unterwandert?
Eigentlich polizeilich verboten: das basslose Jazz-Trio, die Rock-Band ohne Sänger. Bei Edi Nulz ist die Bassklarinette Solist, Sänger und Bassist in Personalunion. Auch die Gitarre erlebt man zuweilen als Meister des tiefen Schalldrucks. Am Schlagzeug wird charmant gerumpelt und gekonnt geschludert, um dann letztlich die musikalische Legierung aus grandioser Grotesque und glücklichem Unsinn zu erzeugen.
Jedes Konzert von Edi Nulz wird damit zu einer Gratwanderung zwischen Irrsinn und Präzision, Präzision und Wahnsinn oder Wahnsinn und Tennis.
Ziemlich großes Hörspiel.
Zusammen also ein transalpines Musikereignis der Extraklasse vom vordersten bis hintersten Zugabteil.
Zwei Bassklarinetten, zwei Gitarren, zwei Drums und ein Elektrobass mit cleveren Arrangements, unisono Stereoeffekten und improvisatorischen Aus- und Beinbrüchen – Austro-Helvetia-Power at its finest! Servus Pfiat Di und Ade messi!
Siegmar Brecher, Nils Fischer – Bassklarinette
Julian Adam Pajzs, David Koch – Gitarre
Samuel Huwyler – E-Bass
Valentin Schuster, Dominik Mahnig – Schlagzeug
Freitag(!), 28.06.2019, 20:30 Uhr
Eintritt: € 12,00